Vom Hilfsarbeiter zum stellvertretenden Produktionsleiter
Astrit Gavazaj hat es geschafft. Kaum jemand hätte darauf gewettet, dass der als 14-Jähriger aus dem Kosovo in die Schweiz eingewanderte Astrit Gavazaj rund fünfzehn Jahre später den erfolgreichen Abschluss der Berufsprüfung zum Betriebsleiter Fleischwirtschaft und die Beförderung zum stellvertretenden Produktionsleiter der bekannten Zürcher Metzgerei Angst AG feiern kann.
Am Werdegang von Astrit Gavazaj (rechts im Bild) zeigt sich, dass die Fleischbranche jungen Leuten vielfältige, nach oben offene berufliche Entwicklungsmöglichkeiten bietet, wie es in vielen zunehmend akademisierten Branchen heute kaum mehr möglich ist. Oder wie es der Angst-Betriebsleiter und Mentor von Astrit Gavazaj, Walter Moser (links im Bild), formuliert: «Unsere Branche bietet Leuten, die nicht für ein Studium gemacht sind, praktisch unlimitierte berufliche Chancen an. Dabei werden die an diese Berufe gestellten Anforderungen und die Komplexität und Breite der tagtäglich zu bewältigenden Herausforderungen in der Öffentlichkeit nach wie vor stark unterschätzt und falsch gewertet. Wer in dieser Branche tätig ist, muss etwas auf dem «Kasten» haben. Entsprechend ist dann aber auch die Befriedigung, die einem diese sinnvolle Tätigkeit und der damit verbundene Dienst an der Gesellschaft verschafft.»
Sprach- und scheinbar chancenlos in der Schweiz
Als Astrit Gavazaj im Alter von 14 Jahren in die Schweiz einwanderte, sprach wenig dafür, dass er hier beruflich seinen Weg machen würde. Sein Schulrucksack war für hiesige Verhältnisse dürftig, die Noten eher ungenügend. Vor allem aber sprach er kein Deutsch. Was er hingegen im Gepäck hatte, war ein starker Wille und den Wunsch etwas zu werden. Er schnupperte an verschiedenen Orten und bewarb sich als Hilfsarbeiter, so auch bei der Metzgerei Angst AG, die für den jungen Mann zunächst jedoch keinen Platz hatte. Erst ein Jahr später führte eine zweite Bewerbung als Hilfsarbeiter bei der Metzgerei Angst AG zum Erfolg.
Potenzial erkannt
Der berufliche Einstieg verlief jedoch alles andere als problemlos. Vor allem weil die mangelnden Sprachkenntnisse die Verständigung am Arbeitsplatz behinderten. Doch Walter Moser und weitere Mitglieder des Teams erkannten das in Astrit Gavazaj schlummernde Potenzial und machten die Förderung des jungen Mitarbeiters zu ihrer eigenen Sache. Dazu gehörte unter anderem auch die Unterstützung beim Sprachtraining oder bei der Ausbildung seiner Fähigkeiten im Rechnen.
Aufgeben ist keine Option
2012 begann Astrit Gavazaj seine Berufslehre als Fleischfachmann und schloss diese 2015 erfolgreich ab. Trotz eines starken Willens, hoher Selbstkritik- und Lernfähigkeit hatte Astrit Gavazaj gelegentlich Zweifel daran, ob das von ihm gesetzte Ziel tatsächlich erreichbar sein würde. In diesen Momenten der Unsicherheit war die Unterstützung durch seine Mentoren, unter ihnen auch die Fachlehrer der Berufsschule, von entscheidender Bedeutung – und auch sein persönlicher Charakterzug: Aufgeben ist keine Option.
Beförderung zum stellvertretenden Produktionsleiter
Ermutigt und unterstützt von seinem engeren Umfeld, darunter auch Walter Moser und die Metzgerei Angst AG, startete er die nebenberufliche Ausbildung zum Betriebsleiter Fleischwirtschaft und schloss diese erfolgreich ab. Am 1. Juli 2021 folge dann die Beförderung zum stellvertretenden Produktionsleiter der Metzgerei Angst AG.