Die Siegerin kommt aus Bern

19. Oktober 2019

Die St. Galler Olma bot dieses Jahr die Bühne für die dreitägige Ausmarchung um den Schweizer-Meister-Titel der jungen Fleischfachleute. Zehn Kandidatinnen und vier Kandidaten begaben sich in den Kampf um die Meisterkrone.

Dieses Jahr geht der Titel an den Kanton Bern, der damit erneut unter Beweis stellt, dass er generell einen guten Nährboden für den Nachwuchs in den Fleischfachberufen bietet. Céline Schüpbach aus Biembach im Emmental (aktueller Arbeitgeber: Dorfmetzg Jaun AG, Neuenegg) holte sich die Krone und löste damit den Vorjahressieger Nicolas Moser aus Seftigen ab. Michelle Isliker aus dem zürcherischen Ricketwil (Lehrbetrieb und aktueller Arbeitgeber: Dorfmetzgerei Brunner, Turbenthal) erkämpfte sich den zweiten Platz mit einem hauchdünnen Vorsprung vor dem aus dem sankt-gallischen Schänis stammenden Patrick Zahner (Lehrbetrieb und aktueller Arbeitgeber: Metzgerei Fischli, Näfels).

«Metzgerin wollte ich nie werden»

Metzgerin bzw. Fleischfachfrau werden wollte die neue Schweizer Meisterin keinesfalls. Nachdem sie im Bäckereigewerbe geschnuppert hatte und ein Jahr in einer Kindertagesstätte gearbeitet hatte, machte sie sich daran, gezielt nach einer Lehrstelle zu suchen. Dabei wusste sie sehr genau, was sie nicht wollte: «Kein Mensch kann mich ins Büro bringen. Ich liebe die Abwechslung und die tägliche Herausforderung. Ich muss mit Kraft und Entschiedenheit hinter die Dinge gehen und sichtbare Veränderungen bewirken können.»

Das Ausbeinen gefällt ihr

Beinahe durch Zufall schnupperte sie auch in einer Metzgerei und entdeckte ihre unerwartete Liebe für das Fleischgewerbe. Hier sah sie ihre Zukunft. Ihrem Naturell entsprechend wählte sie innerhalb der beruflichen Ausbildung zur Fleischfachfrau die Fachrichtung «Verarbeitung», wo man mit Kraft zupacken kann. Das Ausbeinen, sonst eher als Männerdomäne geltend, ist eine Tätigkeit nach ihrem Geschmack.